Stadtentwicklung
Parkhaus-Abriss in Frankenberg ist gestartet
Eckes, deren Vater Sprengmeister war wie sie anmerkte, machte nach einer Kurzeinweisung durch Baggerführer Mario Busemann dann selbst den ersten Griff in die Fassade des Parkhauses und brach mit dem Abbruchbagger die ersten Betonbrocken heraus. Damit es beim Abbruch nicht so sehr staubt, wird die Arbeit des Baggers mit Sprühwasser begleitet.
Auch der städtische Projektleiter Frank Lauer freut sich, dass es losgeht. „Knapp 46 Jahre hat das Parkhaus gestanden, jetzt macht es Platz für etwas Tolles, Neues.“ Die Stadt habe in den letzten Jahren schon Abriss-Erfahrung gesammelt, unter anderem mit dem Ostflügel des Landratsamts. „Aber 19.000 Kubikmeter umbauter Raum mitten im Stadtkern sind schon etwas Anderes“, so Lauer.
Rund acht Wochen wird der Abriss dauern, die Kosten belaufen sich auf rund 380.000 Euro. „Überraschungen sind nicht zu erwarten“, erklärte der Projektleiter der beauftragten Abbruchfirma Wimmelbücker, Fabian Schnieder. Der Abbruchbagger werde das Gebäude sauber abtragen. Zunächst wurden alle Versorgungsleitungen getrennt und noch einzelne brauchbare Elemente wie die Parkscheinautomaten aus dem Bau entfernt. Die Erdpfähle, auf denen das Parkhaus steht, bleiben im Boden. Darauf wird der Neubau aufgebaut.
Der Abriss schafft auch Platz für einen erstmals wirklich barrierefreien Zugang von der Wehrweide zur oberen Fußgängerzone. Denn auf dem Gelände baut die Stadt neben dem Campus-Gebäude eine neue öffentliche Aufzuganlage. Damit ist der Parkplatz Wehrweide dann komplett an die Stadt angebunden.
Der Parkplatz auf der Wehrweide wird zwischen August und November erweitert, um die mit dem Abriss weggefallenen Parkplätze zu kompensieren. Über 180 neue Parkplätze entstehen dabei, die Anzahl der Parkplätze auf der Wehrweide wird dadurch mehr als verdoppelt.
Voraussichtlich zweimal wird es während des Abrisses vorübergehend zu Einschränkungen im Verkehr kommen, erklärten Jürgen Saure und Sebastian Prause, die aktuell interimsmäßig das städtische Bauamt leiten. Während der Entfernung des Fußgängerstegs in die Neustädter Straße wird die Bremer Straße einmal einen Tag gesperrt. Während des Abbruchs der ederseitigen Fassade wird die Uferstraße vorübergehend einspurig, die Bremer Straße dann solange zur Ausweichstrecke in die andere Richtung. Die Abbruchfirma hat allerdings zugesichert, die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten.
Rund 900 Quadratmeter der freiwerdenden Fläche verkauft die Stadt nach dem Abriss an den Investor, der den Neubau für StudiumPlus errichtet: das Frankenberger Unternehmen FingerHaus. Es entsteht ein viergeschossiger Bau. Die unteren beiden Ebenen mietet der Landkreis für das Duale Studium, in den oberen Stockwerken entstehen kleine Mietwohnungen, unter anderem für Studierende. Baubeginn soll im Frühjahr 2025 sein, Fertigstellung voraussichtlich 2026.