Stadtentwicklung
Baustart für den Ederauenpark auf der Großen Wehrweide
Zum einen entsteht auf der Wehrweide ein sogenanntes Umgehungsgerinne, ein naturnaher Fischpass. Dieser ersetzt das vorhandene, nicht mehr funktionstüchtige Bauwerk und ermöglicht auch schwimmschwachen Fischen, das Wehr flussaufwärts zu überwinden. Die städtische Landschaftsplanerin Sophie Berkenkopf erläuterte dazu: „Der mäandrierende Verlauf mit Zugang über einen kleinen Steg soll außerdem die Attraktivität der Aue für die Menschen verbessern und erlebbar machen.“
Als zweite Maßnahme wird in Fließrichtung hinter der Wehrweidenbrücke eine Hochflutmulde angelegt. „Wir schaffen durch die Hochflutmulde hier zusätzlichen Retentionsraum, also zusätzlichen Platz bei Hochwasser“, so die Bürgermeisterin bei der Vorstellung. Das Ufer werde dort abgegraben und der Uferbereich aufgewertet, erklärte der zuständige Planer Axel Subirey.
Mehrere Stellen des Ederwehrs müssen darüber hinaus saniert werden. Dafür wird der Wasserspiegel soweit wie möglich abgesenkt, um die schadhaften Stellen zu reparieren.
Für die Baufahrzeuge wurde für die Bauzeit eine vorübergehende Behelfsüberfahrt über die Eder angelegt. Der insgesamt sensible Lebensraum im Auenbereich macht außerdem verschiedene Artenschutzvorkehrungen nötig. So werden einzelne Bereiche mittels E-Befischung im Gewässer abgefischt und Muscheln abgesammelt.
Die Genehmigungen vom Fachdienst Umwelt des Landkreises liegen alle vor. Planungsbüro ist das Ingenieurbüro WAGU aus Kassel, ausführende Baufirma die Firma Heinrich Mütze aus Frankenberg. Die Kosten für die Teilmaßnahmen belaufen sich auf circa 450.000 Euro. Die Maßnahmen werden über die Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen zur Gewässerentwicklung und zum Hochwasserschutz des Landes Hessen mit circa 85 Prozent gefördert.
Plan des Ederauenparks, zu erkennen das Umgehungsgerinne sowie oberhalb der Wehrweidenbrücke links, die Hochflutmulde.